Beschäftigung = Katzenzirkus?

Die artgerechte Katzenbeschäftigung ist im Prinzip eine Nische in der Haltungsberatung. Da ihr jedoch besondere Aufmerksamkeit gebührt, habe sie daraus ein eigenes Thema gemacht.

Unsere Hauskatzen leiden häufig unter Unterforderung. Wenn wir uns überlegen dass eine freilebende Katze zwar auch Zeit mit Dösen und Schlafen verbringt, aber draußen vielen verschiedenen Reizen ausgesetzt ist, auf die Jagd geht, beobachtet, lauert oder mit anderen Katzen in Kontakt tritt, ist das Leben unserer Stubentiger häufig eher trist. Wir Menschen verbringen oftmals den Großteil des Tages bei der Arbeit. Nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag wollen wir dann oftmals unsere Ruhe haben und vielleicht noch ein bisschen streicheln oder kraulen. Das Futter wird eilig in den Napf der drängelnden Katze gefüllt und nach 5 Minuten ist auch dieses Highlight „abgehakt“. Dann geht die Langeweile weiter…

Diese Situation ist sicherlich häufig anzutreffen und bei den steigenden Anforderungen an den Arbeitnehmer von heute auch grundsätzlich nachvollziehbar. Aber: es entspricht nicht einem katzengerechten Leben! Das soll nicht bedeuten, dass wir uns täglich 3 Stunden mit unserer Katze beschäftigen müssen (wobei diese sich sicherlich freuen würde). Eher geht es darum der Katze eine artgerechte Auslastung zu bieten, besonders dann, wenn sie ausschließlich in der Wohnung lebt und ihr die Außenreize durch Freigang verwehrt bleiben.

Dies fängt bereits bei der Fütterung an. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten das Futter anzubieten. Im Napf ist es sicherlich am Bequemsten, aber auch langweilig und schnell vorbei. Wenn Ihre Katze sich jedoch das Futter erarbeiten muss, ist sie gefordert, sie muss sich Gedanken machen, wie sie an das Futter kommen könnte. Zudem benötigt sie mehr Zeit und kann weniger schlingen.

Darüber hinaus gibt es viele weitere Möglichkeiten die Katze zu fordern. Natürlich lässt sich eine Katze nicht auf gleiche Art und Weise trainieren wie ein Hund, aber auch Katzen haben zum Teil großen Spaß an Clickertraining oder Kunststücken. Sie erarbeiten sich mit Ihrer Hilfe Hand- und/oder Wortsignale, lernen verschiedene Tricks oder sinnvolle Übungen für den Alltag und haben dadurch eine Herausforderung und Erfolgserlebnisse. Das sorgt für eine ausgeglichene und zufriedene Katze und beugt Verhaltensproblematiken vor.